Die Selbsthilfegruppen
In der Praxis wird zwischen den häufig von einem Gesundheitsexperten geleiteten „therapeutischen Selbsthilfegruppen“ und den zum Teil konfessionell (religiös) motivierten sog. „Peergruppen“ unterschieden.
Laut Studien erhöht sich bei abhängigen Personen, die eine Selbsthilfegruppe aufsuchen und sich einer Behandlung bei einem Gesundheitsexperten unterziehen, die Wahrscheinlichkeit, mit dem Trinken aufzuhören im Vergleich zu denjenigen, die entweder die eine oder andere Vorgehensweise getrennt verfolgen.
Es sei darauf verwiesen, dass eine von einer Cochrane-Gruppe durchgeführte neuere Analyse wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu keinen endgültigen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Wirksamkeit von Programmen in der Art der AA (Anonymen Alkoholiker) im Vergleich zu anderen Behandlungsformen geführt hat. Eine in Basel durchgeführte Studie kommt zu vergleichbaren Schlüssen.
Insgesamt sollten diese Programme somit als nützliche Werkzeuge innerhalb der Bandbreite der Therapien für Abhängige betrachtet werden, die jedoch zusammen mit anderen Mitteln und nicht isoliert umgesetzt werden müssen. Das Gleiche gilt für Medikamente und psychosoziale Therapien.
Referenzen
- Ferri M, Amato L, Davoli M, Alcoholics Anonymous and other 12-step programmes for alcohol dependence, 2006
- Mueller SE, Petitjean S, Boening J. et al., The impact of self-help group attendance on relapse rates after alcohol detoxification in a controlled study, Alcohol and alcoholism, 2007